urban urtyp

350 Kubikmeter Musik

Einmaliges Raumkonzept für urban urtyp

urban urtyp-Kubus Skizze by Marie Traeger und Franziska Clauberg

Das Material ist ziemlich banal. Man kennt es aus Supermärkten, wo es im Durchgang zu Kühlräumen hängt: Lamellen aus dickem, biegsamem Plastik.

Mit diesem Material werden zwei aus unserem urban-urtyp-Team  – Marie Träger und Franziska Clauberg, die beide in Dortmund Design studieren  –  für urban urtyp #3 jetzt erstmals einen Raum im Raum schaffen. Genauer: einen Freiraum im Kirchenraum.

“Plastik ist nicht feierlich”, sagen sie, “deshalb kann man darin feiern.” 

Marie und Franzi gehören sie zu dem inzwischen zehnköpfigen Team von urban urtyp, das die monatliche Konzertreihe in der Christuskirche organisiert, und waren die beiden, die sagten, das machen wir, als es darum ging, ein Raumkonzept zu entwickeln. Was ja nicht mit leichter Hand getan ist, ein Konzept zu entwickeln für einen sakralen Raum, der für seinen “abstrakten Kubismus” europaweit gefeiert wird:

“Es hat keinen Sinn zu versuchen, sich dem anzuähneln”, sagen sie beide. Die große Geste greife nicht, man könne den Raum nur von innen heraus verfremden: 

“Wir wollten ein erkennbar gewöhnliches Material.”

Die Idee: einen Kubus schaffen, dessen Seitenwände aus eben solchen Plastik-Lamellen bestehen, die transparent sind und an jeder Stelle durchlässig. “Das ist das Entscheidende an der Idee”, sagen sie,

“wir schaffen eine Begrenzung, aber keine Abgrenzung”.

Kommen oder gehen, sitzen oder stehen, andächtig hören oder impulsiv tanzen  –  der Raum werde zum Freiraum, den jeder, der hinein kommt, einnehmen könne für sich.

10 x 10 Meter wird der Kubus groß und 3,5 m hoch, dafür müssen Hunderte Meter an Material verbaut und mit einer Trägerkonstruktion auf Höhe gebracht werden. Eine Menge Arbeit, und das “jeden Monat einmal sonntags”. Aber das wirklich Faszinierende daran ist:

Das urban-urtyp-Team arbeitet selber so, wie der Kubus es darstellt: keine feste Gruppe, eher eine Assoziation von Leuten, die aus verschiedenen Bereichen und Berufen stammen und die dabei das eine verbindet, dass sie neugierig sind auf Musik und auf die Leute, die sie hören.

Und: Auch die Musik arbeitet so, wie es der Kubus darstellt. Sie spielt in diesem Wechselspiel mit Raum und Publikum, sie wird durchlässig für das, was ihr entgegen kommt. Und wenn sie gut wird, wird sie Jazz, ein freies Spiel mit dem, was einem begegnet in einer Stadt.

urban urtyp jetzt am Sonntag mit DIZCO DUO aus Berlin: Eren Solak an den Keys und Andreas Brandis an den Drums. Vorher und nachher entspannte Grooves von DJ Gerald, dem Funkloch-Mann: Ralf Odermann hat einen Ausgehbefehl erlassen, es muss was dran sein.

>>  urban urtyp #3 | Sonntag 24. Oktober | 19 Uhr
>> urbanurtyp_Karte_A6