corona, Kulturpolitik

Liebes Publikum!

Christuskirche, Besucher, Licht am Ende des Tunnels by (c) Ayla Wessel

Wir haben wieder gespielt, die ersten Abende unter Corona-Bedingungen waren vor allem ein Kompliment an Euch, unsere Gäste. Die Crew, mit der wir das hier stemmen  –  alles leicht Verrückte, die es machen, weil es sinnvoll ist und nicht, weil es Kohle bringt  –  atmet durch die Maske auf: Danke, liebes Publikum, für Eure Geduld beim Einlass, für das galante Abstandhalten, für das Lächeln hinter der FFP2.

Uns ging es so wie, hoffen wir, Euch allen, wir haben uns wohl gefühlt zwischen Euch, wohlbehalten. Man steht da beim Einlass und muss   –  es ist das gerade Gegenteil von dem, was wir mit der Christuskirche wollen: eine offene Tür für alle, die ihre Sinne nutzen möchten  –  man steht da und muss Sätze sagen wie „und jetzt noch Ihren Personalausweis …“ Äußerst unangenehm. Und kriegt zur Antwort: „Ich hab auch mein Schulabgangszeugnis bei, falls Sie da auch einen Blick drauf …“ Toll.

Möchte man sich in den Arm fallen vor Glück, wenn man es denn dürfte, und bei allem Übel, das Corona schafft, diesen Impuls schafft Corona auch. Diesen tiefen Blick in die Augen über der Maske, Himmel, wie viele schöne Augen es gibt! Sie sind das halbe Konzert, nein, sie sind erheblich mehr.

Liebes Publikum, bleibt so.

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PS | Eure Impfquote schwankte bisher zwischen 98 % und 99 %. Phantastische Zahl. Ich hatte immer die Zahl 85 % im Kopf, die nötig sei, um Corona vergessen zu machen. Sieht so aus, als seien wir auf dem Weg zurück zu uns, zurück zu uns allen, es gibt Menschen, die ich vermisse.