Arnold Kasar | urban urtyp #57
Wenn Kritiker sich schwer tun, wenn sie um Floskeln ringen. Wenn sie Mühe haben, den einen oder anderen Begriff zu finden und dann tatsächlich keinen finden, gar keinen, wenn es dahin kommt, dann hat, wer solche Musik macht, etwas richtig gemacht. Arnold Kasar macht Musik. Er macht es – beginnen wir mit der ZEIT – […]
Wenn Kritiker sich schwer tun, wenn sie um Floskeln ringen. Wenn sie Mühe haben, den einen oder anderen Begriff zu finden und dann tatsächlich keinen finden, gar keinen, wenn es dahin kommt, dann hat, wer solche Musik macht, etwas richtig gemacht. Arnold Kasar macht Musik.
Er macht es – beginnen wir mit der ZEIT – „wahrhaftiger und nicht so wichtigtuerisch überspannt wie der aktuelle Mainstream des Minimalklavierwesens“, er macht es – so MUSIK EXPRESS – „hochmelodisch und zugänglich, aber halt auch melancholisch und introspektiv, zart und zerbrechlich“, er macht es – der immerkitschigee MDR – „niemals kitschig“ und er macht es – das ist jetzt einmal gut gesagt, es kommt von VICE – „schön traurig“.
Er macht es richtig. Kommt aus dem Schwarzwald (Heidegger und so), geht nach Berlin (Hegel!), ist Pianist (wo findet sich ein Produzent?) und Produzent (Pianist gesucht!). Veröffentlicht beim Branchenführer aller Klassik, der Deutschen Grammophon, und dann im Popformat-Radio, improvisiert digital und analog, spielt Piano und resampelt es, spielt Piano und Radiergummi, spielt es solo und in Formation, zuletzt hat er mit Roedelius zusammen gespielt, Hans-Joachim Roedelius, ’34 geboren, Legende. Großartiges Album, die beiden gemeinsam, alle jubeln, ringen um Floskeln, „die fruchtbarste und wundervollste Kooperation des Jahres“, schrieb beispielsweise INTRO, da war das Jahr mal gerade bis Juni gekommen. Jetzt kommt Kasar.
In den Kubus. Piano solo, es wird urban. Keine Elektronik. Oder vielleicht doch, vielleicht ein bisschen. Oder etwas Filz oder Kork oder Gummi zum Radieren. Kasar arbeitet an einem neuen Album, es wird nächstes Jahr erscheinen.
Bei seinen letzten Solo-Alben – das erste hieß “The Piano has been Smoking”, das ist, klar, eine Verneigung vor Tom Waits, sein zweites hieß “Walk on” und sein letztes “Inside Devils Kitchen”, das hat er im Schwarzwald eingespielt, er sagt dazu: “zurück an den Anfang, um weiterzukommen”, nunja – bei diesen Alben jedenfalls war es so, dass Legenden es gehört und ihn angerufen haben und sie dann zusammen die fruchtbarste und wundervollste Kooperation des Jahres angezettelt haben undsoweiter, aber das alles wird sein wie gewesen, jetzt ist: Arnold Kasar.
ARNOLD KASAR | urban urtyp #57
>> 15. Oktober, 19 Uhr
>> wie immer sonntags, wie immer 19 Uhr, wie immer nur 10 €
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