Lade Veranstaltungen
Abgesagt

Chelsea Wolfe

Birth of Violence a-u-s-v-e-r-k-a-u-f-t

Chelsea Wolfe (c)

Mit ihr und ihrem Konzert geht hier bei vielen ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung, wobei sich Chelsea Wolfe, ihre Musik, während dieser langen Zeit immer wieder verändert hat: Was einmal Neo-Folk gewesen ist mit rohem Vintage-Flair ging über in düsteren Experimental-Sound, klopfte an den Probenraum des Doom, den Flur ein Stückchen weiter runter probten schon die ersten Gothic-Bands, sie selber aber hielt immer eine andere Spur. Eine, die man als Dark Pop bezeichnen könnte … Die Frage ist: Wo ist sie jetzt?

Chelsea Wolfe (c)

Wo sie immer war, im Dunkeln. Chelsea Wolfe stammt aus Kalifornien, in gewisser Weise ist die Atmosphäre, die sie  –  so oder anders  –  mit ihrer Musik erschafft, eine Art Dark Side of the Sunny State, sie sagt:

Ich würde meine Musik gar nicht einmal als dunkel und schon gar nicht als Goth beschreiben, sie ist einfach reale, echte Musik.

Weil sie versucht, hinter das Licht zu schauen. Dorthin, wo es in Zwielicht übergeht, dorthin, wo kaum noch Licht hinfällt:

“Ich glaube nicht, dass ich schon mal etwas schrieb, das zu fröhlich klang. Das ist wohl gar nicht möglich. (lacht).”

Perfekter Satz. Und ein gut platziertes Lachen. Mit „Birth Of Violence“ geht sie durchs Dunkel zurück an den Beginn, und das heißt, oh Hippies aller Länder, sie geht zurück zum Folk … Zurück zur Birth of Violence? Nein, natürlich nicht. Ja, natürlich doch, Gewalt wird nunmal nicht im Off geboren, das Dunkel nicht im Nichts, es wächst im Schoß des Lichts heran:

“Unheil wächst nicht aus dem Acker, sondern der Mensch erzeugt sich selbst das Unheil wie Funken hoch emporfliegen.”

Heißt es in der Bibel bei Hiob 5,6. „Birth Of Violence“ ist ein warmes Album, ist introvertiert, aber zugänglich durch viele Türen. Ist sparsam instrumentiert und auf Chelseas Stimme konzentriert, die davon singt, wie es ist, das Fühlen in dieser Welt.