Drahthaus | urban urtyp #56
Gestern das Vorspiel, schon macht die neue Spielzeit auf: urban urtyp, die Indie-Reihe der Stadt, geht in die achte Runde, und was von urban urtyp verlässlich zu erwarten ist: dass es unerwartbar bleibt. Weil es sie gibt, auch im Ruhrgebiet und gerade hier: die ohrensensiblen Menschen mit einem weiten Herz für Nerdkultur. Die das rockige […]
Gestern das Vorspiel, schon macht die neue Spielzeit auf: urban urtyp, die Indie-Reihe der Stadt, geht in die achte Runde, und was von urban urtyp verlässlich zu erwarten ist: dass es unerwartbar bleibt.
Weil es sie gibt, auch im Ruhrgebiet und gerade hier: die ohrensensiblen Menschen mit einem weiten Herz für Nerdkultur. Die das rockige Reiben ihrer Espressobohnen-Mühle und das rhythmische Rattern der Straßenbahn als eine Performance wahrnehmen und das Leben mit Sounds als Klangerleben. Mit der Musik ist es eben wie mit der Liebe, sie ist überall, und wenn man genau hinfühlt, erklingt aus jedem Raum der Stadt eine urbane Symphonie, aus dem einen Raum klingt es eher nach Wiener Klassik, aus dem anderen, dem urban urtyp-Kubus, klingt es transformativ, hier gilt: Die Wiener sind selber da, die Wiener von Drahthaus persönlich!
Junge Österreicher, vier insgesamt, die etwas machen, das sie instrumental electronics nennen, und um das zu machen, bringen sie ihre halbe Kücheneinrichtung mit, Käsereiben, Töpfe, Kochlöffel, all das Zeugs. Und natürlich ihr sonstiges Equipment, sie wuchten ihr gesamtes Studio on stage: Laptops und an die 200 Meter Kabel und rund 20 verschiedene Musikinstrumente, also: echte. Echte Instrumente. Alles wird, und das ist aufwändig, miteinander verdrahtet, jeder Ton wird mindestens ein Mal live gespielt und geloopt, mit Effekten angereichert und durch den Ableton gejagt, und was dann herauskommt, ist schon lange nicht mehr nur Techno – so fing das mit Drahthaus einmal an – sondernes ist Drahthaus-Sound: komplex, subtil, intuitiv. Weil alles in den Topf geschmissen wurde und herausgefsicht wird, Digitales gewürzt mit einer Prise Analogem, Techno eingelegt in Jazz, House vermengt mit Ambient, das Ganze untergerührt mit Dub. Wiener Küche.
Leichte Kost? Sicher nicht, kein Einheitsbrei, eher etwas für Feinhörer, die wissen, was Raffinesse bedeutet. Und dass, wer nicht auch spleenig ist und verspielt, keinem Ding seinen Klang entlocken kann. Musik ist, wenn Materie singt.
Und urban urtyp ist, wenn es immer anders wird als zuvor. Wie immer sonntags 19 Uhr für wie immer nur 10 Euro.
DRAHTHAUS | urban urtyp #56
Simon | synth, ableton push, percussion, accordion, xylophone, vocoder, FX
Hans | sax, vocals, synth, percussion, flutes, vocoder, FX
Ludwig | trumpet, trombone, flutes, percussion
Valentin | guitar, bass, jaw harp, flute, percussion
» 24. September, 19 Uhr
» wie immer nur 10 €
» Tickets am besten direkt bei uns reservieren: tickets@urbanurtyp.de
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