Johnny Logan
The Irish Soul Tour
Vor 40 Jahren trat ein junger Mann, nein: ein jungenhaft junger Mann auf die Bühne des Eurovision Song Contest und, es rührte ans Herz, begann zu singen: „Whats another year?“ Für den Jungen wurden es sieben weitere Jahre, da trat er erneut auf die riesige Bühne des Song Contests, gutaussehend, smart, mit echten Tränen in den Augen und einer phänomenalen Stimme in der Brust. Und mit einem Lied, das niemand für ihn geschrieben hat, er hat es selber für sich getan, steht da und schaut verträumt und dann … dieser Song: „Hold me now …“
Beide Male hat er gewonnen. Den Eurovision Song Contest, es war 1980 und 1987, es war das Double. Und dann, 1992, sein dritter Auftritt auf dieser größten Bühne, die es je für ein gemeinsames Europa gab, Johnny Logan kehrte als Komponist und Texter zurück. Und? Gewinnt erneut. Das Triple, unglaublich.
Unvergesslich. Ein Megastar. Millionen in Europa schauen verträumt wie er, wenn sie – hold me now – sich etwas von Herzen wünschen. Er selber, Seán Patrick Michael Sherrard O’Hagan aka Johnny Logan, geriet, kaum gekürt, in die Mühlen der Musikindustrie, die seinerzeit nicht eben freundlich war zu ihren Künstlern. Kämpfte sich frei und gründete sein eigenes Label, hielt einfach fest an dem, was er machen wollte und sagen und singen, blieb dran an seinem Publikum. Gewann neue Fans dazu, baute sich seine eigene Audience auf. Er ist …
… einfach nicht der Typ, der auf Partys abhängt und Sprüche klopft, er ist – „ich war mal Elektriker, ich war ein scheiß Elektriker” – er ist Musiker.
Nach Klickzahlen gemessen: einer, der in der allerersten Liga singt. In diesem Jahr feiert er sein 40. Bühnenjubiläum, für ihn ein Grund, endlich mal wieder auf Konzertreise zu gehen. Keine Hochglanzundgloria-Auftritte, wie man sie beim Song Contest so perfekt zu setzen weiß, er bevorzugt nun, nach 40 Jahren, den intimen Rahmen. Es gibt einfach niemanden mehr, dem er irgend etwas beweisen müsste, er will ein wenig von sich selber erzählen.
Und er erzählt von sich, indem er singt.
Nein, anders: Er erzählt, indem er von uns singt, von unserem eigenen Leben, den 80ern, den 90ern, der Gegenwart. Arm in Arm in der Kirche sitzen und diese Stimme hören … Hold me now …