Medizinische Versorgung von Flüchtlingen
“Ungesicherter Aufenthaltsstatus” ist ein formschönes Wort dafür, kein Recht zu haben, da zu sein. Wem dieses Recht versagt wird, für den kann jeder Arztbesuch bedeuten, abgeschoben zu werden: Vor dem Arztbesuch steht der Weg zum Sozialamt, und das Sozialamt muss Menschen, die man “Illegale” nennt, melden. 1997 hat sich in Bochum die Medizinische Flüchtlingshilfe gegründet, […]
“Ungesicherter Aufenthaltsstatus” ist ein formschönes Wort dafür, kein Recht zu haben, da zu sein. Wem dieses Recht versagt wird, für den kann jeder Arztbesuch bedeuten, abgeschoben zu werden: Vor dem Arztbesuch steht der Weg zum Sozialamt, und das Sozialamt muss Menschen, die man “Illegale” nennt, melden. 1997 hat sich in Bochum die Medizinische Flüchtlingshilfe gegründet, die sich u.a. für eine medizinische Versorgung sog. “Illegaler” engagiert und ein breites Netzwerk niedergelassener Ärzte aufgebaut hat, die bereit sind, Flüchtlinge kostenlos und anonym zu behandeln. Ein großartiges Engagement, das eine gesicherte medizinische Versorgung aber nicht ersetzen kann – gerade auch deshalb, weil viele der Flüchtlinge müssen schwere traumatische Erlebnisse verarbeiten müssen. In den letzten Jahren ist immerhin eine gewisse Sensibilität in Politik und Verwaltung entstanden, in Bochum wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet die versucht hat, rechtssichere Lösungen – z.B. den anonymen Krankenschein – zu erarbeiten. Das Vorhaben ist gescheitert, weil die Rechtslage ungeklärt ist. Was nun? Was bleibt jetzt zu tun?
Mit Michael Sprünken | Geschäftsführer der kommunalen Geesundheitskonferenz Bochum
Benjamin Hoff | ehem. Staatssekretär für Gesundheit im Senat von Berlin, Die Linke
N.N. | Medizinische Flüchtlimngshilfe Bochum
Heinz Drucks | Vorstand Flüchtlingsrat NRW
Die Veranstaltung ist bis ca 15:30 h geplant, der Zugang ist frei.