Philharmonischer Chor | Elias
Oratorium in 2 Teilen nach der Hebräischen Bibel, dem 1. und 2. Buch der Könige. Komponist: Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847), komponiert 1844-46, uraufgeführt 1846 in Birmingham, überarbeitet 1847, ein Werk für fünf Solisten und großen, doppelchörigen Chor mit Orchester. Dauer: knapp 2 Stunden. Soweit die Fakten, und dann dies: das Werk überwältigt. Bis zum „Amen” […]
Bochumer Symphoniker | Foto Sabine Michalak
Oratorium in 2 Teilen nach der Hebräischen Bibel, dem 1. und 2. Buch der Könige. Komponist: Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847), komponiert 1844-46, uraufgeführt 1846 in Birmingham, überarbeitet 1847, ein Werk für fünf Solisten und großen, doppelchörigen Chor mit Orchester. Dauer: knapp 2 Stunden.
Soweit die Fakten, und dann dies: das Werk überwältigt. Bis zum „Amen” des Schluss-Chores, Elias lässt einen nicht mehr los. Andreas Meyer schreibt:
Der Spannungsbogen reißt nicht ab. Wir hören von hungernden Menschen, von himmlischen Raben, von der lebenserweckenden Kraft des Gebets. Wir stehen auf dem Berg Karmel, werden Zeugen des Feuer- und Regenwunders, hören wie Elias vor dem aufgehetzten Volk in die Wüste flieht und schließlich in einem Feuerwagen gen Himmel fährt. Eine alte Geschichte. Wer kennt sie noch? Dennoch trifft sie einen wie der Blitz – und das liegt an Mendelssohn, seiner packenden szenischen und musikalischen Dramatik, den mitreißenden Chören, hinreißenden Arien.
Welcher der Mendelssohnschen Einfälle ist der hinreißendste? Wie der Chor nach einem verzweifelten „Er wird uns verfolgen, bis er uns tötet“ auf die Worte „Und tue Barmherzigkeit“ plötzlich in einem ergreifenden C-Dur emporfliegt? Die Wucht der Wasserströme und des chorischen Danks am Ende der Dürre? Der im Gegensatz dazu überraschend schlichte Choral „Wer bis an das Ende beharrt“? Oder ist das liedhafte Solo des Engels „Sei stille dem Herrn?“ Oder gar die herzzerreißende, resignierende Elias-Arie „Es ist genug“ mit ihrem begleitenden Solo-Cello?
Egal, wohin man in diesem Oratorium schaut: Die kompositorische Raffinesse funkelt und blitzt in jeder Nummer auf und führt uns, ob gläubig oder nicht, zu Furcht, Zweifel, Verwirrung, Zuversicht, Trost …
MIT
Dorothee Mields | Sopran
Henriette Gödde | Alt
Sebastian Kohlhepp | Tenor
Tobias Berndt | Bariton
Philharmonischer Chor Bochum
(Einstudierung: Susanne Blumenthal)
Bochumer Symphoniker
Susanne Blumenthal, Dirigentin
TICKETS
20,00 EUR | Abendkasse