Ron Sexsmith | Carousel One
Einer der Besten, und unter den Besten ist er, nächster Superlativ, der unbekannteste. Die SZ hat Ron Sexsmith sogar zum “besten unbekannten Songwriter der Welt” ernannt. Seine Antwort [ist großartig]: Ach weißt Du, so ist es einfach für mich gelaufen. In der Musik hat es immer großartige Künstler gegeben, die unglaublichen Erfolg hatten, und es […]
Einer der Besten, und unter den Besten ist er, nächster Superlativ, der unbekannteste. Die SZ hat Ron Sexsmith sogar zum “besten unbekannten Songwriter der Welt” ernannt. Seine Antwort [ist großartig]:
Ach weißt Du, so ist es einfach für mich gelaufen. In der Musik hat es immer großartige Künstler gegeben, die unglaublichen Erfolg hatten, und es hat immer schlechte Künstler gegeben, die unglaublichen Erfolg hatten, und es hat immer schlechte Künstler gegeben, die überhaupt keinen Erfolg hatten. Ich kann in der Welt herumreisen und kann für Menschen spielen, denen das gefällt.
Er kann das und kam schon einmal in Bochum vorbei, die ganz große Kulisse damals: Ruhrtriennale 2004. Damals hatte ihn Bill Frisell in die höchst erlesene Reihe Century of Songs aufgenommen, und das hieß: Ron Sexsmith in einer Reihe mit Rickie Lee Jones! Und mit Elvis Costello! Ich kannte Sexsmith damals nicht, ich weiß seitdem, dass er offenbar sehr entschiedene Fans um sich hat, zu denen Leute wie Paul McCartney gehören. Und dass seine Songs von Curtis Stigers adaptiert werden, von Costello, von Rod Stewart, von Anne Sophie von Otte, der Mezzosopranistin. Das ist schon lange nicht mehr quer durchs Beet, das ist Überfliegen.
2014, die Ruhrtriennale liegt zehn Jahre zurück: Der notorisch unterschätzte Überflieger hatte 2014 ein ganz passables Jahr, mit seinem Album “Forever Endeavour” hat er im März erneut den Juno Award gewonnen, den kanadischen Grammy, wieder in der Kategorie “Adult Alternative Album” – der Mann ist Bj 64, es ist bereits die dritte Auszeichnung dieser Art im Laufe seines adulten Singens. Wenig später ehrte ihn die Brock University in St. Catharines, seiner Heimatstadt, mit einem Ehrendoktor, kurz darauf begann Dr. Sexsmith mit der Arbeit an Carousel One:
“Ich hätte nicht gedacht, dass das Album so extrovertiert und humorvoll werden würde. Ich lächle sogar auf dem Cover, das gab’s noch nie.”
Ein Set warmer, gefühlvoller Songs, der Kanadier – in Kanada weiß man, was Wärme bedeutet und wie wichtig es ist, sie aus sich selber heraus zu erzeugen – überzeugt mit Einfühlungsvermögen, mit Musikalität, mit Spielfreude. Dass er – grandioser Texter, grandioser Sänger – ein grandioser Gitarrist ist, muss man das erwähnen, wenn Elvis Costello erwähnt worden ist …? Er mache Alben wie Bücher, sagte Sexsmith im Interview mit der SZ,
ich mache mir gerne Gedanken über die Reihenfolge und das Ganze.
Lord knows. Hier ein Song seines 2014er Albums “Forever Endeavour”:
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