Swans

Die Schwäne? In einer Kirche? Stellen ihr neuestes Album vor? Und präsentieren eine Auswahl ihrer legendären Hits?

Im Wortsinn: unglaublich. Und passt. SWANS waren immer anders, oft extrem. Und extrem gut in allem, was sie anders taten: 1982 von Michael Gira gegründet, zuerst in New York, dann bald weltweit berüchtigt für ihren brutalen Sound, für repetitive Klangattacken, für extreme Lautstärken. In Schubladen gedacht: eine Mischung auf No Wave, Post Punk und Experimental Rock. Aber was sagt das schon, wenn man einmal die Stimme von Gira gehört hat, die über und unter und in allem amoksang. Durchdringend, sich selbst zerstörend, eine den Sinn von Wörtern zermalmende Artikulation von Parolen. Wieso Schwäne? Weil das „diese schönen Tiere“ sind, wie Gira einmal erklärte, „die in Wirklichkeit völlig widerwärtig sind. They are hateful things.“

Als Selbstbeschreibung ist das großartig. Die Sound-Schwäne zogen ihren Weg, sie kämpften und krachten sich voran hin zu einem harten Proto-Industrial-Rock, näherten sich dann atmosphärischen Folk-Idle-Songs und – wirklich! – sanften, akustischen Liedern bis hin zu ihrem unmissverständlichen Statement, dem 97er Album „Soundtracks For The Blind“, das diese weit auseinander driftenden Elemente zu einer runden Scheibe vereint: Das Album dauert über zwei Stunden, für jeden Hörer ein Trip. Eine akustische Selbsterfahrung.

Irgendwann haben SWANS sich aufgelöst, aber irgendwie auch nicht wirklich, es entwickelt sich eine Band-Bio, die, würde man sie malen, aus zwei Dingen besteht, irrem Zickzack und ein paar Punkten, in denen alles kulminiert. Ihr neuestes Projekt:

Klingt so, als hätten sie es eigens für die Christuskirche Bochum entworfen!

Die legendären SWANS versprechen, diese Kirche – „ein architektonisches Juwel mit einer faszinierenden Geschichte“ – in eine „Klangoase“ zu verwandeln. In einen Ort voller energetischer Musik. Im November letzten Jahres waren Gira und Kristof Hahn, Swan-Gitarrist, als Doppel-Solo in der ikonischen Architektur dieser Kirche, es war … energetisch! Eine Swan-Ästhetik, die nicht gegen den Raum spielt, sondern in ihm, mit ihm. Woraufhin der Raum – die Kirche wird weiterhin dem Gottesdienst gewidmet – ihre Musik getragen hat.

Jetzt also, nach den großartigen Soli von Gira und Hahn, der gesamte Schwäne-Schwarm, SWANS präsentieren eine Auswahl ihrer bekanntesten Hits und stellen ihr neuestes Album vor!

Präsentiert von Rock Hard & Transcended Music Blog.

Support: Norman Westberg.