Thomas Godoj | V´Stärker Aus Tour´15
Er wollte ein neues Album machen und fragte in die Runde, ob ihm wer Geld geben wolle dafür. Ein paar Stunden später war das Album finanziert. Die Methode heißt Crowdfunding, der Mann Thomas Godoj. Wer solche Fans hat, hat etwas richtig gemacht. Dabei war sein Start kein einfacher: Sieger einer Casting-Show im Deutschen Fernsehen zu […]
Er wollte ein neues Album machen und fragte in die Runde, ob ihm wer Geld geben wolle dafür. Ein paar Stunden später war das Album finanziert. Die Methode heißt Crowdfunding, der Mann Thomas Godoj. Wer solche Fans hat, hat etwas richtig gemacht.
Dabei war sein Start kein einfacher: Sieger einer Casting-Show im Deutschen Fernsehen zu sein, das klingt exakt wie das Ende vom Anfang. Für Godoj war es 2008 der Anfang einer Karriere, die er in die eigene Hand genommen hat. Er hat weiter Musik mit denen gemacht, mit denen er immer Musik gemacht hat – Sebastian Netz an der Gitarre, Torsten Bugiel an den Drums – und hat für die Platten Platin gewonnen und erheblich mehr als das, er hat Fans gewonnen. Und mit ihnen seine Unabhängigkeit: Crowdfunding heißt eben auch, dass ihm niemand reinredet in das, was er auf seinem V. Album macht.
Das, was er macht, ist die Neu-Interpretation eines Genre, von dem man dachte, es schlachte nur noch sich selber aus: Deutschrock. Godoj hat – und es ist wohl wirklich so: man muss aus dem Ruhrgebiet kommen, um das zu können – hat den Mut zum sentimentalen Moment, zur Härte mit dem weichen Kern, zum Bauchgefühl beim Sonnenuntergang. Zu all den Dingen, die man allein deshalb verbieten sollte, weil sie ästhetisches Harakiri sind. Es sei denn, man kann’s.
Godoj kann es, er kann es sogar rein akustisch. Ohne Mogeln. Höchster Schwierigkeitsgrad.
Dass er nun, um das zu zeigen, zu uns in die Christuskirche kommt, gewinnt hier einen schönen Resonanzraum: Just die Gegend, in der die Christuskirche steht, galt lange Zeit als Little Warsaw und Bochum als die polnischste Stadt diesseits von Polen. Das “deutsch-polnische” Attribut, das Godoj verfolgt wie Özil das des “Deutsch-Türken”, hier ist es Alltag gewesen, als Godoj noch nicht geboren war.
Eben so ist Deutschrock entstanden.
>> Samstag, 10. Oktober 20 Uhr
>> VVK 34,00 EUR hier