Tag der Befreiung

Die Geschichte der jüdischen Familie Spronz

Digitales Meeting zum Tag der Befreiung

Schuhe am Donau-Ufer. Installation von Gyula Pauer und Can Togay | Foto (cc) Nikodem Nijaki

Das Jahr hat 365 Tage, von denen sind 364 dazu da, sich gegen rechts zu engagieren. Der 27. Januar ist der Tag, an dem das Vernichtungslager Auschwitz befreit worden ist. Kein Tag für politische Parolen, stattdessen dafür, sich zu erinnern. Sich für eine kurze Zeit in das Leben eines anderen zu versetzen. Nachzufühlen, was er empfinden mag, sich selber in eine Welt einfühlen, in der es normal war, ermordet zu werden.

An diesem Tag, dem Internationalen Holocaust-Gedenktag, hat Marianne Rosenberg in der Christuskirche die Geschichte ihrer Familie erzählt, der Schauspieler Michael Degen hat von seinem Überleben im Berliner Untergrund berichtet, der Schriftsteller György Konrad hat an die erinnert, die ihn gerettet haben, ebenso Roma Ligocka und Theodor Michael … und dann hat im vergangenen Jahr der Rat der Stadt – die IInitiative ist aus dieser Reihe heraus entstanden – die Namen aller Bochumer gelesen, die von hier aus in den Tod deportiert worden sind.

In diesem Jahr, dem pandemischen, weichen wir ins Internet aus, um gemeinsam zu erinnern:

Gaby Spronz erzählt die Geschichte seiner Familie, sie reicht zurück in das Jahr 1492, als die Juden aus Spanien vertrieben wurden und die Familie Spronz über Italien nach Ungarn gelangt, wo sie dann Jahrhunderte über ansässig war  –  bis die Nazis kamen.

Unvorstellbar lang die Liste der Familienmitglieder, die ermordet worden sind. Unfassbar kühn die Flucht, die Gabys Eltern gelingt, sie haben 1948 den Staat Israel mitgegründet.

Die Wege der Familie Spronz haben sich mit dem von Adolf Eichmann gekreuzt, dem Organisator millionenfachen Mordens, und mit dem von Carl Lutz, dem Schweizer Diplomaten, der in Budapest mehr als 60 000 Juden vor ihrer Deportation bewahrt hat. Von ihm, einem der Gerechten unter den Völkern, sagt Gaby Spronz heute, dass er ihm sein Leben verdanke. 

Gaby Spronz ist in Israel aufgewachsen, nach dem Ende seiner Militärzeit 1978 hat er in Deutschland Maschinenbau studiert, heute lebt er als selbständiger Unternehmer im Kreis Bergisch-Gladbach.

TEILNAHME AM ONLINE-MEETING

Wir organisieren das digitale Meeting mithilfe des Video-Tools JITSI MEET.

_  Das Programm läuft ohne Software-Installation und ohne dass man einen Account einrichten müsste auf dem eigenen Computer  –  wo es am besten mit Google Chrom und Microsoft Edge läuft.

_  Jitsi Meets läuft auch auf mobilen Geräten, allerdings wird Gaby Spronz die Geschichte seiner Familie multimedial erzählen: Ein größerer Bildschirm ist empfehlenswert.

Das Verfahren:

_  Sie schicken uns vorab eine Mail, dass Sie an dem Meeting teilnehmen möchten. Die Mail bitte an info@christuskirche-bochum.de

_  Ihre Mail kann gerne formlos sein, wichtig sind allein Ihr Name / Ihre Mailadresse

_  Anmeldeschluss ist Mittwoch, 27. Januar, 12:00 Uhr

_  Wir schicken Ihnen dann am 27. Januar nachmittags eine Mail mit einem Link. Diesen Link einfach anklicken, Ihren Namen eingeben, Ton anstellen, gerne auch Ihre Kamera, fertig.

_  Die Teilnehmerzahl ist  –  um Rückfragen zu ermöglichen und ein gemeinsames Gespräch  –  auf 50 begrenzt.

_ Beginn: Mittwoch, 27. Januar, 18:00 Uhr

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Foto | Shoes Danube Promenade. Holocaust-Memorial by Gyula Pauer und Can Togay. Foto (Ausschnitt) by Nikodem Nijaki (cc) 3.0