Lade Veranstaltungen

Bente Kahan

Konzert zum Tag der Befreiung

Bente Kahan: Home (c)

“Die große Stimme des jüdischen Liedes”: Neben Giora Feidman gilt sie als die bedeutendste Interpretin jüdischer Musik in Europa:, die norwegische Sängerin und Schauspielerin Bente Kahan. Jetzt gastiert sie erstmals im Ruhrgebiet, sie gibt das Konzert zum Tag der Befreiung von Auschwitz. 

Im dritten Jahr bereits erinnern die Jüdische Gemeinde und Christuskirche Bochum gemeinsam mit einem Konzert an den Tag, an dem die Überlebenden aus Auschwitz befreit wurden. “Wir müssen der Erinnerung an den millionenfachen Mord eine Sprache verleihen”, so Thomas Wessel vom Kuratorium Christuskirche. Es sei “bedrückend notwendig”, daran zu erinnern, “dass die Nazis weder gesiegt haben noch jemals siegen sollen”.

Mit Bente Kahan kommt nun erstmals eine Künstlerin nach Bochum, die weltweit als “die große Stimme des jüdischen Liedes” gefeiert wird mit Gastspielen u.a. im Holocaust Memorial Museum in Washington und  –  auf Einladung des israelischen Staatspräsidenten  –  in der Gedenkstätte Yad Vashem.

Am Vorabend des Tages der Befreiung wird sie – zusammen mit Dariusz Swinoga (Akkordeon, Klavier) und Miroslav Kuzniak (Violine, Mandoline) – die Geschichte des europäischen Judentums erzählen, eine Geschichte in Liedern aus zehn europäischen Ländern:

“Seit Jahrhunderten lebt meine Familie in Europa”, so Bente Kahan über die Idee für dieses Konzert. “Überall sind Spuren, eine Synagoge, ein Friedhof, ein Lied. Und jedes Lied hat Wurzeln in uns allen.”

So etwa das Lied Dona Dona, heute als der Protestsong schlechthin bekannt. Ursprünglich wurde das Lied allerdings in Jiddisch geschrieben für die Menschen im Warschauer Ghetto. Im April 1943 begann hier der Aufstand gegen die Nazi-Barbarei.

In neun Sprachen erzählen Kahans Lieder von Hoffnung und Verzweiflung, vom Lachen unter Tränen und vom Glück. Von dem kleinen russischen Jungen, der Bagels auf dem Markt verkaufen muss, und von Rebekka, dem polnischen Mädchen, das seinen Märchenprinzen erträumt: Dieser Schlager aus den 30er Jahren, so Bente Kahan, sei heute noch populär, “auch wenn es keine Rebekkas in Polen mehr gibt.”

Auf sie wirke jedes Lied “wie eine Schöpfung”, meint Ruth Engler von der Jüdischen Gemeinde. Einfühlsam und höchst lebendig arrangiert, habe Bente Kahan “die Intimität und die Leidenschaft, um diese Geschichte zu tragen”.