Lade Veranstaltungen

Bugge Wesseltoft | Everybody Loves Angels

Was alles man an ihm mögen kann: seine Lust am Neuen und am Ausprobieren, sein Faible für Kollaborationen, die Sehnsucht nach einer Energie, die entsteht, wenn man mit anderen was gemeinsam sucht, und dann seine Fähigkeit, in allen Himmelsrichtungen hinein zu hören und Sinn aus ihnen heraus, aus Jazzpunk und Synthiewolken und Bigband-Sound oder aus […]

Bugge Wesseltoft in der Christuskirche Bochum, Dezember 2015 | (c) Kurt Rade

Bugge Wesseltoft in der Christuskirche Bochum, Dezember 2015 | (c) Kurt Rade

Was alles man an ihm mögen kann: seine Lust am Neuen und am Ausprobieren, sein Faible für Kollaborationen, die Sehnsucht nach einer Energie, die entsteht, wenn man mit anderen was gemeinsam sucht, und dann seine Fähigkeit, in allen Himmelsrichtungen hinein zu hören und Sinn aus ihnen heraus, aus Jazzpunk und Synthiewolken und Bigband-Sound oder aus einer einsamen Violine. Dann: Seine Finesse beim Rumfummeln, wenn er herausfinden will, wie wohl dieses und jenes klingt, wenn man es mit diesem und jenem zusammen stöpselt, Klassik mit Strom zum Beispiel oder Strom mit Jazz  –  nebenbei: dass Werner von Siemens das dynamo-elektrische Prinzip entdeckt hat, ist 151 Jahre her, es hat etwas gedauert, bis Bugge kam und er auf die Idee, man könne Strom anstatt mit Schaltplänen einmal mit Improvisation kurzschließen und schauen was passiert, wenn man mit Strom improvisiert  –  so eben entstand „Nujazz“ und wurde zum Begriff, zur neuen Epoche, sie fing einmal sehr einfach an:

„Walking on stage with only an electronic beat as the basic element in a song. It leaves it all up to us to create spontaneous music and a good spirit. I say it’s jazz.“

Ist es, und wenn, bedeutet es: Es gibt kein da capo al fine (anderes Wort für Wiederholungstaste), es geht spielend weiter:

„Für mich war es geradezu eine Erlösung, als ich herausfand, dass man auch mit Technologie improvisieren kann. Electronics klingen stets dann interessant, wenn man sie über ihre Grenzen hinausführt. Ich habe viel über die Kombinationen beider Klangprinzipien gelernt. Man muss dabei vorsichtig sein, denn noch langweiliger als eine endlose Solo-Improvisation ist eine endlose Improvisation über einer Drum-Machine. Wir sind immer noch ganz am Anfang der Möglichkeiten, die sich aus der Kombination von akustischer und elektronischer Musik ergeben. Allein schon deshalb, weil sich die Technologie rasant weiter entwickelt.“

Das sagte er 2004, da hatte er mit Jazzland, seinem eigenen Label für die sich neu bildende Szene, schon eine eigene Plattform geschaffen, einen Knoten im Netz. Sein Ziel: künstlerische Freiheit abseits des Mainstreams. Seine Bilanz: Ziel erreicht, es geht weiter, und was einen jetzt, wo es weiter geht, wehrlos macht:

Wenn er zurück kehrt ans Klavier.

Zu jenem Instrument, das ihm (hat er mal irgendwo bekannt) immer am liebsten war und am liebsten ist. Zurück zu dem unfassbar trostreichen Klang eines Grand Pianos. Zurück in eine Welt, die aus schwarz-weißen Tasten gebaut ist und damit so binär wie ein Computer, aber anders als dieser  –  nicht endlich. Nicht endlich in dem, was sich aus angeklickten Saiten alles heraushören lässt.

Bugge allein am Klavier. Das Album erscheint im Oktober bei ACT und soweit bisher bekannt, wird es Choräle von Bach mit norwegischen Volksliedern vereinen, 60is Pop Standards mit Eigenkompositionen und könnte dabei in Stil und Stimmung auf Bugges Jahrhundertalbum zurückkommen, auf It’s Snowing On My Piano. Der neue Titel:

„Everyone Loves Angels“

Wie wahr, einen kennen wir, er kommt aus Norwegen, viel mehr lässt sich derzeit nicht sagen: Bugge, der Geflügelte, sitzt dort an seinem Flügel, er komponiert.  


BUGGE WESSELTOFT | EVERYBODY LOVES ANGELS

>> Samstag 02. Dezember 2017 | 20 Uhr
>> VVK 20,00 € zzgl. Geb. | 1/2 Preis für alle bis 25 Jahre
>> Tickets direkt hier bei uns oder in allen besseren VVK-Stellen

 

Bugge Wesseltoft | Everybody Loves Angels

Was alles man an ihm mögen kann: seine Lust am Neuen und am Ausprobieren, sein Faible für Kollaborationen, die Sehnsucht nach einer Energie, die entsteht, wenn man mit anderen was gemeinsam sucht, und dann seine Fähigkeit, in allen Himmelsrichtungen hinein zu hören und Sinn aus ihnen heraus, aus Jazzpunk und Synthiewolken und Bigband-Sound oder aus […]