Danceperados of Ireland
Danceperados? Frei übersetzt: die Tanzwütigen. Und frei erklärt: Iren tanzen anders als andere, in Irland selber tanzen die Traveller anders als andere Iren. Irischer, wenn man so will: Weil es die irischen Traveller waren – reisende Familien- und Freundesclans – die von Stadt zu Stadt zogen und dabei ihre Art, Musik zu machen und zu […]
Danceperados? Frei übersetzt: die Tanzwütigen. Und frei erklärt: Iren tanzen anders als andere, in Irland selber tanzen die Traveller anders als andere Iren. Irischer, wenn man so will:
Weil es die irischen Traveller waren – reisende Familien- und Freundesclans – die von Stadt zu Stadt zogen und dabei ihre Art, Musik zu machen und zu tanzen, von Küste zu Küste brachten. Hätten sie, die Traveller, nicht festgehalten an ihrer Tradition, gäbe es heute vermutlich keinen Irish Folk. Das ist der Punkt: Festgehalten an der Tradition haben nicht die Sesshaften, sondern die Reisenden.
Und haben dafür einen hohen Preis gezahlt. Vergleichbar dem, den Roma und Sinti zahlen müssen. Die einen auf dem Festland, die anderen auf der Insel – in Europa haben es Reisende seit jeher schwer, sie sind die tatsächlich Vertriebenen und ihre Familien die wahren Vertriebenverbände.
Und vielleicht erklärt gerade dies den Tanz, vielleicht ist er eine andere Form von Flucht … Vielleicht bewahrt sich in ihm die Fähigkeit und der Stolz, nicht fort zu rennen, nicht davon zu stolpern, sondern, gerade unter Druck, immer noch tänzeln zu können. Wer tanzen kann, hat ein Gespür dafür, wann es an der Zeit ist, den nächsten Schritt zu tun.
Irish Travellers jedenfalls – auch: Pavee genannt – wurden immer wieder in Reservate gesteckt, sie sollten domestiziert werden wie Haustiere, ihre tatsächliche Geschichte hat nicht viel von dem, was wir als Folklore kennen. Die dann aber doch kam, die Folklore-Welle, und vorüber ging. Und als sie vorüber gezogen war, die Folk-Wolke mit ihrer Liebe zum Playback- & Halfplayback, blieb eine Musik und ein Tanz ohne Show und ohne falschen Effekt:
Was die Danceperados von einer herkömmlichen Tanzshow unterscheidet, ist die Qualität der Tänzer, Musiker und Sänger. Sie leisten sich den Luxus, gleich ein musikalisches Sextett mit auf Tour zu nehmen. Die Musiker gehören zur Crème de la Crème des Irish Folk. Es sind einige All Ireland Champions dabei. Für die Choreographie ist der mehrfache „World Champion“ Michael Donnellan zuständig. Er war sowohl Solist bei Riverdance als auch Lord of the Dance. Nach Michael Flatley dürfte er wohl der Stepptänzer mit dem größten Profil und einer beeindruckenden Biographie sein. Aus einem großen Pool an Bewerbungen hat Michael die Besten ausgewählt. Die Klasse der Tänzer/innen kann man daran ersehen, dass es alle zusammen auf mehr als 40 World Dancing Champion oder All Ireland Titel bringen. Ohne Playback zu arbeiten ist das wichtigste Alleinstellungsmerkmal dieser Show. Alles live. Die Weltmeister zeigen, was sie wirklich können.
Nämlich: Einladen. Mitnehmen. Sie gehen nicht, sie tanzen auf Reise:
>> Mittwoch, 8. Februar 2017
>> Tickets 42,00 Euro zzgl. Geb.
>> VVK hat begonnen, Tickets gibt es hier, aber leider nicht bei uns direkt.
Und für alle, die es nicht glauben: