Lade Veranstaltungen

Grandbrothers | Dilation

https://www.youtube.com/watch?v=dubuTdgbVR4 . Auf den ersten Blick denkt man, das Grandpiano sei auf die Intensivstation gekommen. Umstellt von Gurten, Gestänge und Mikrophonen, die sich wie Tropfe über den Patienten beugen  –  wenn man beschreibt, was man sieht, klingt es nach einem dieser schwer verdaulichen Experimentalexperimente. Aber dann beginnen sie zu spielen  –  Erol Sarp aus Wuppertal, […]

https://www.youtube.com/watch?v=dubuTdgbVR4
.
Auf den ersten Blick denkt man, das Grandpiano sei auf die Intensivstation gekommen. Umstellt von Gurten, Gestänge und Mikrophonen, die sich wie Tropfe über den Patienten beugen  –  wenn man beschreibt, was man sieht, klingt es nach einem dieser schwer verdaulichen Experimentalexperimente.

Aber dann beginnen sie zu spielen  –  Erol Sarp aus Wuppertal, Lukas Vogel aus Zürich, beide in Düsseldorf ausgebildet, ihr Probe- und Probierraum liegt in Bochum  –  und es fällt ein zweiter Blick aufs Klavier, ein anderer: Die beiden rücken dem zentnerschweren Instrument so neugierig zu Leibe wie zwei Forscher, die fremde Gestirne ertasten. Hier klöppeln, dort streicheln, kleine Hämmerchen springen auf dem Klavier-Gestein herum, wie das Metall wohl klingt und wie der Filz und wie der Deckel, der, sieh einer an, Tasten verbirgt:

Die Grandbrothers am Grandpiano  –  ganz bei sich und bei den Tönen, denen sie nachspüren wie Schmetterlingsforscher farbigen Faltern: Lukas streift durch seine Messgeräte-Landschaft, Erol spielt Klavier nach klassisch gebildeter Art, beide sind hörbar Cage-geschult, jetzt sind sie

„die neuen Lieblinge der Neo-Klassik-Szene“.

Sprach der NDR und führte den Beweis, siehe oben. Von vielen Seiten regnete es Lob, die FRANKFURTER ALLGEMEINE, Schiedsgericht fürs Wahre und Schöne, schrieb wahr und schön:

„Während man bei einer Gitarre oder einem Bass Ton und Saitenschwingung schon im Moment des Spielens verändern kann, indem man nach dem Anschlag die Saite ein wenig dehnt, kann man das beim Klavier oder beim Flügel nicht. Hier verhält es sich wie beim Schlagzeug: Der Ton einer Trommel ist relativ statisch und ohne Präparation nicht wirklich veränderbar. Auch der Ton einer Klaviertaste bleibt bis auf Nuancen eben dieser eine Ton. “

Bis die Grandbrothers kamen:

„Wir wollten herausfinden, wie viele Klänge und wie viel Ungewohntes man aus einem Flügel herausholen und wie weit man von außen in ihn eingreifen kann, um damit Musik zu machen.“ Einen Flügel behandele man oft viel zu ehrfürchtig. Das merkt man, wenn man sich die Ergebnisse auf „Dilation“, dem Debütalbum der beiden, anhört: Der Tastendeckel geht auf, Erol Sarp holt noch einmal Luft, die ersten Töne nehmen gewissermaßen Anlauf … “

Und die WAZ, dem Guten an der Ruhr verpflichtet, zitiert Erol & Lukas mit dem Satz:

„Das Gute ist, dass wir in den verschiedensten Formaten und Medien stattfinden  –  sowohl in Feuilletons als auch in seriösen Musikmagazinen und hippen Blogs. So ist ja auch ein bisschen unsere Musik. Sie ist sowohl experimentell als auch Pop.“

Mithin höchste Zeit, dass sie bei uns spielen. Auch hier ist ja das Setting gerne beides, für die Grandbrothers kooperiert das N.A.T.U.R.-Festival mit uns und wir mit ihm. Natur goes Beton, während sich das Klavier, um Neues zu entdecken, auf sich selbst besinnt.

>> Sonntag, 27. September, 20:00 Uhr
>> 14,40 EUR inkl. Gebühren; Tickets hier

Grandbrothers | Dilation

https://www.youtube.com/watch?v=dubuTdgbVR4 . Auf den ersten Blick denkt man, das Grandpiano sei auf die Intensivstation gekommen. Umstellt von Gurten, Gestänge und Mikrophonen, die sich wie Tropfe über den Patienten beugen  –  wenn man beschreibt, was man sieht, klingt es nach einem dieser schwer verdaulichen Experimentalexperimente. Aber dann beginnen sie zu spielen  –  Erol Sarp aus Wuppertal, […]