Gregorian | Z-u-s-a-t-z-s-h-o-w
Pure Chants
Eines vorweg: GREGORIAN sind GREGORIAN. Das Original. Mehr als 10 Millionen Platten, die sie verkauft haben. Gold- und Platin-Status nicht nur in Deutschland, sondern in insgesamt 24 Ländern dieser Welt. Wer derart erfolgreich ist mit dem, was er kann, gewinnt Millionen Fans und einige, die dem Original nachfolgen. Die sich dann ähnlich nennen und die Idee – dass Choräle die Popsongs ihrer Zeit sind und Popsongs die Choräle unserer Zeit – die diese Idee dann auf ihre Weise interpretieren.
Hier das Original. Und hier ist seine Geschichte:
Sie beginnt 1989, dem Epochenjahr. Ein Hamburger Musikproduzent – Frank Peterson – schaut sich San Lorenzo de El Escorial in Spanien an, ein Kloster aus dem 16. Jahrhundert. Und vergisst, seinen Walkman auszuschalten, die Musik auf seinen Ohren läuft weiter, während er durchs Kloster läuft … und gibt ihm die Idee ein: Wenn sich Kloster-Architektur und Walkman vermischen, warum nicht Klostergesang mit moderner Musik versöhnen?
Peterson probiert es aus. Lassen sich Popsongs, die jedermensch kennt, in die gregorianische Tonskala versetzen? Aber ja, es geht, er setzt die Idee erstmals mit Michael Cretu um und gründete „Enigma“. Ein bahnbrechendes Musikprojekt. Das erste Album MCMXC a.D. erscheint 1990, es hagelt Lob und Anerkennung und mehr als das, nämlich Staunen. Und Respekt.
Dann, einige Jahre später, nimmt Peterson den Faden erneut auf: „Master of Chant“ erscheint, das erste Album der GREGORIAN, wir schreiben das Jahr 1999. Seitdem hagelt es durchgehend: 10 Millionen Tonträger weltweit, 3 Millionen Besucher bei den Konzerten in 31 Ländern mit einer – entscheidender Punkt! – phantastischen Bühnenshow, eine Choreographie, wie man sie aus großen Inszenierungen der Katholischen Kirche kennt.
In Mönchskutten gekleidet, stimmgewaltig, und dann – DAS ist der Bochum-Effekt – in einem sakralen Raum, der ohne jedes Bild und ohne jeden Schmuck auskommt. Der allem, was in ihm geschieht, den Vortritt lässt, jenen Freiraum, den man braucht, wenn man Gott selber gegenüber tritt. Die Christuskirche ist ein dem Gottesdienst gewidmeter Raum.
Eben dies machen die GREGORIAN deutlich: Nach 20 Jahren opulenter Shows in Arenen und Konzerthallen weltweit, mit Pyro- und Laser- und Flammengewittern, kommen sie zu ihrem Ursprung zurück. Stimme, Melodie, traumhaft vorgestellte Bilder.
Großes Kino, nein: große Kirche. Und, ja, noch gibt es Tickets. Noch.