Ildikó von Kürthy
Morgen kann kommen
Wenn es stimmt, dass der Ton die Musik macht, ist Ildiko von Kürthy eine Musikerin. Sie ist Schriftstellerin, eine der erfolgreichsten, die Auflage ihrer Bücher orientiert sich in Richtung sieben Millionen. Legte man sie nebeneinander, alle ihre aufgelegten Bücher, käme man von Bochum bis kurz vors Mittelmeer. Schöne Strecke.
Und ein erstaunlicher Weg, den man mit ihnen zurücklegen kann, sie schreibt andauernd über Dinge, die nicht verzaubernd klingen, sie schreibt übers Älterwerden und Ältersein, über verlorene Ideale und das verlorene Idealgewicht, über Träume, die geplatzt und Aussichten, die zugestellt sind. Keine großen Premierenfeiern mehr im Leben, es geht ums Vorstellungsprogramm, wie es Tag für Tag im Abo läuft, das man vor langer Zeit mit seinem Leben abgeschlossen hat. Unschöne Themen?
Unglaublich unterhaltsam, bei Ildiko von Kürthy jedenfalls: das Unbequeme wohltuend, das Schwere leicht, das Kluge komisch. Frauenliteratur? Kappes. Es gibt gute Literatur und schlechte, aber keine Geschlechter-Literatur. So wie sie über Menschen in der Mitte ihres Lebens schreibt, tut sich ein himmelweiter Unterschied auf zwischen lebenssatt und lebensklug. Hätte er einen Namen, dieser Unterschied, er hieße Ildikó.
Wie sie diesen Unterschied macht? Ohne jeden pastoralen Sound und ohne jeden therapeutischen. Was Ildikó von Kürthy macht, sie erzählt. Ihr neues Buch, ein Roman. Der Titel: „Morgen kann kommen“.
Das Setting: Vier Schicksale, zusammengeführt von einem zerrissenen Foto, das mit den Fragen ihrer Lebensmitte konfrontiert, den unbequemen Fragen. Ruth flieht mit dem Foto, den Fragen und ihrem viel zu großen Hund in die alte Villa der Großeltern. . Dort trifft sie auf ihre Schwester, sie haben sich über Jahre angeschwiegen, dann aber wird die Lüge offenbar, die sie entzweit, und das Verbrechen, das ihr Leben bestimmt hat und ihr Schweigen. Ruth schließt Rudi in ihr Herz, der im ersten Stock der Villa mit sanftmütiger Tapferkeit seinem Tod entgegen sieht, und sie begegnet Erdal, der aus Versehen eine folgenschwere Entscheidung trifft, als er seine Cousine in die Villa einlädt. Am Ende ist es ein …
„ … ein Buch für alle, die Sehnsucht nach Freiheit haben!“
So hat es Maria Furtwängler formuliert. Und jetzt Bettina Böttinger:
„Ildikó vermittelt das berauschende Gefühl von Lebensfreude und Zuversicht. Sie nimmt sich ernst, aber nicht zu ernst. Sie wagt neue Wege und lädt uns dazu ein, sie zu begleiten. Ihre Botschaft: Lasst es uns probieren! Aufbruch und Neubeginn. Morgen kann kommen!“
Ildikó von Kürthy kommt am 21. Oktober. Und bringt Tine Wittler mit.
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Ildikó von Kürthy | Rheinländerin, Mutter von zwei Söhnen, Journalistin und Kolumnistin bei der Brigitte. Sie lebt mit ihrem Mann und den Kindern in Hamburg. Ihre Bücher wurden mehr als sechs Millionen mal verkauft und in 21 Sprachen übersetzt, sie ist eine der meistgelesenen deutschen Schriftstellerinnen. Ihr erster Roman „Mondscheintarif! wurde fürs Kino verfilmt, zuletzt erschien ihr Roman „Es wird Zeit“, ein Nummer-1-Bestseller.
Tine Wittler | Autorin, Bühnenkünstlerin und Chansonnette. Schauspielerin, Gastgeberin und Kulturveranstalterin. Und Trainerin und Coach, TV-Moderatorin und -redakteurin, Journalistin und Songschreiberin und Filmproduzentin und Pfeifenraucherin … „Das Schweizer Taschenmesser der norddeutschen Kleinkunstszene“ hat NDR Kultur sie einmal mit viel Respekt genannt, just dieser Tage ist ihr aktuelles Buch „Das Wohnfühl-Prinzip“ erschienen. Wohnfühlen aus prinzip mit Dürrenmatt-Pfeife: