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Lebanon Hanover

supp. by Harsh Symmetry

Lebanon Hanover by Isolde Woudstra

Was passiert, wenn Kunst und Design sich im Urlaub begegnen? Sie gründen eine Indie-Band. Larissa Georgiou hat Kunst studiert, William Maybelline Design, und Larissa, die Schweizerin, urlaubte in Sunderland, wo William zu Hause ist. So  –  im Anywhere zwischen Schweiz und Sunderland  –  entstand Lebanon Hanover. Dieses Gefühl, im Irgendwo zu sein und „orientierungslos in dieser Welt“, spiegele sich im Namen der Band, sagt Larissa, die jetzt Larissa Iceglass ist: Lebanon sei ein Ort in den USA, der ihnen „sehr utopisch vorkam“ und schon deshalb nichts zu schaffen haben könne mit Hannover.

Ihrer beider Band ist hier wie dort. Hier, wo es utopisch ist, und dort, wo sicherlich nicht. Der Name entspricht ihrem Selbstgefühl und dem ihrer Musik: sich verloren zu haben oder noch nie gefunden. Einem Gefühl, das sich verdichten und auf ein gemeinsames Ziel richten kann: Als sie sich kennenlernten, schrieben sie binnen einer Woche mehrere Titel ihres Debütalbums von 2012, dessen Titel – zu einer Zeit, als alle Welt bereits von der Klimaerwärmung sprach – “The World Is Getting Colder” hieß. Da lag es nahe, in die Stadt zu ziehen, die Frontstadt war im Kalten Krieg, inzwischen leben sie mal in Berlin, mal drüben in England und erschaffen  –  sie sind Jahrgang 86 und 88    die 80er neu: reduziert, geradeaus, nie überladen. Dark Wave wie neu aus der Tiefe geschöpft.

Mit dem Unterschied, dass sich, was einmal als kühl galt, jetzt als nostalgisch verstehen lässt, diese Wave ist „eine nostalgische Bewegung“, so Larissa: „Es ist ja nicht genau wie in den 80ern, inhaltlich greifen wir natürlich Probleme des 21. Jahrhunderts auf, klangmäßig wollen wir jedoch bewusst einen Schritt zurück gehen“. Sich selber beschreiben sie sich dabei als „New Sensitives“, als „feinfühlige, romantische, lichtempfindliche Herzen“, die das Dunkel suchen, weil es die Wärme verspricht, jene Empathie, die draußen im Licht zur Kälte erstarrt.

Für uns hier interessant dabei    wir folgen hier einem Interview, das die SchwarzePresse.de, das Magazin für Subkultur, mit Larissa und William geführt hat, als Lebanon Hanover am Anfang ihrer Karriere standen    für uns interessant, wie sie, die beiden Kunststudierten, den Unterschied zwischen Kunst- und Musikmarkt erleben: Auf dem Kunstmarkt gebe es eine „sehr oberflächliche, oft sogar heuchlerische Beziehung zum Publikum“, sagt Larissa, auf dem Musikmarkt sei das völlig anders und darum alles „viel gefühlsverbundener. Ich glaube, für den Kunstmarkt haben wir zu viele Gefühle.“  

Willkommen in der Christuskirche!  

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supp. by Harsh Symmetry
So liebevoll kühl wie die 80er: das kalifornische Darkwave-Projekt von Julian Sharwarko

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Das schöne Interview für SchwarzePresse.de hat Anja Hassel geführt. Foto: Isolde Woudstra

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Präsentiert wird Lebanon Hanover von Moneypress & The Pick.de