Nichts
Die Legende supp. by Tigerjunge. Eine urban urtyp edition
Reden wir über – etwas. Über Platon statt Punk. Er, also Platon, war der erste – 2 ½ Jahrtausende her, der Ratinger Hof hatte noch nicht geöffnet – , der gemeint hat, dass Nichts gar nicht nichts sei, sondern etwas. Ein „irgend Seiendes“, anders sei es gar nicht zu denken. Aber zu hören, erklärte das NICHTS und gründete sich in Düsseldorf. 1981 war das, Platon tot und KFC ebenso, die sagenumwobene Punk-Band. So ist das NICHTS entstanden und zwei Jahre später im Nichts verschwunden. Zurück blieben: die krudesten Hits, die krausesten Texte, die krachigsten Riffs: NICHTS sind eine der nich- – , der wichtigsten Bands in der post-antiken Epoche. Höhlengleichnis von Platon? „Schaut mich an, ich bin die Schönste“.
Eine kometenhafte Band, schneller verglüht als ein Punksong dauert, NICHTS klangen wie eine dadaeske Persiflage auf NDW, waren aber forever Punk und nie „Neue deutsche Welle“, jetzt sind sie forever zurück. Alle rund um den NICHTS-Gitarristen Michael David Clauss, alle aus demselben Dunstkreis und mit 1 neuen Album. Derart neu, dass es derzeit weder einen Albumtitel noch einen Veröffentlichungstermin gibt, NICHTS kennt sich aus mit nichts.
Und wir kennen uns aus mit „Lieber Gott, nun mach doch schon / Ich brauch nur ein Mikrophon“: Sie kriegen eines, sie kriegen es sofort und kriegen alle, die es bei urban urtyp gibt: Preview-Party! In der urban urtyp edition.
Und mit dieser Party kehren nicht nur NICHTS und Hits zurück, auch alte Bekannte, hier ein paar erste Promi-News: Joachim Kremer war schon als Gitarrist von Leland P. bei urban urtyp, mit NICHTS kommt er am Bass zurück. Etwas anders wird es bei Stephen Keusch, NICHTS-Gitarrist in den goldenen 80ern, er war als Kray!-Gitarrist im urban urtyp-Kubus, er kommt, wenn er kommt, einfach so als Living Legend vorbeispaziert. Oder Franco Zappala, weder Gitarrist noch Bassist, stattdessen ein Satellit im NICHTS, er kommt sicherlich, der Bochum Mondays‑Intendant.
Genauso wie – und jetzt satteln wir noch mal richtig auf – TIGERJUNGE! Sie geben uns den Support und spielen ihr neues Album „Tod und Spiele“, eben erst erschienen. Industrial-Punk-Noise-Trash-Metal-House, ein perfekt elektronisches Pendant zu NICHTS. Und dann, wenn der Tod vorbei ist und die Spiele, legt KLAUS MÄRKERT auf, die Legende aus dem Zwischenfall, der DJ einer Generation, die sich nach keinem Buchstaben benannt hat wie beim Idiotentest, sondern imstande war, ganze Fragen zu formulieren: Tango 2000?
Niemanden hat die Antwort je interessiert, sie lautet: 12. April.