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Tag der Befreiung von Auschwitz

Gedenken in der Synagoge

Ghetto Riga by Laima-Gutmane cc

Was sagen an diesem Tag? Ein Menschenalter her, dass Auschwitz befreit worden ist, das größte von Tausenden Lagern in Europa, eingerichtet von den Deutschen, um Juden zu ermorden. Auch Slawen, Sinti und Roma, politische Gegner, vor allem aber die Juden Europas. Was sagen an diesem Tag, die Generation der Zeugen tritt ab, der Judenhass nimmt zu. Eine Bilanz? Verbietet sich.

Sieben Überlebende sind es, die heute in Bochum leben, sieben Mitglieder der Jüdischen Gemeinde, die ihrer Ermordung entkommen sind, als sie Kinder waren. 1 Million Kinder sind nicht entkommen, 1 Million jüdischer Kinder. Sich vorzustellen, was es bedeutet, ein Leben lang mit dem Wissen zu leben, dass man eigentlich ermordet gehört, so wie die anderen ermordet worden sind …  

Am Sonntag, 26. Januar, dem Vortag des Gedenktages, laden die sieben Überlebenden, die heute in Bochum leben, zu ihrer Gedenkveranstaltung in die Synagoge Bochum ein. Das Gedenken beginnt um 15:30 Uhr, im Mittelpunkt der Vortrag von Felix Lipski (86):

Dreijährig wurde er im Sommer 1941 zusammen mit seiner Mutter Rosa Lipskaja in das Ghetto von Minsk deportiert; im August 1943 gelang ihnen  –  Rosa war Mitglied der Widerstandsorganisation im Ghetto  –  die Flucht, ein Jahr lang kämpften sie in einer jüdischen Partisaneneinheit gegen die deutschen Mordkommandos, im Juli 1944, Felix war sechs Jahre alt, wurden sie von der Roten Armee befreit. Auch dafür, für den jüdischen Widerstand gegen den deutschen Terror, stehe „Auschwitz als Symbol“, sagt der pensionierte Chirurg.

Das Gedenken  –  eine öffentliche Veranstaltung  –  schließt mit dem Kaddisch, dem jüdischen Trauergebet, und dem Gebet El male rachamim, das seit Jahrhunderten für die Opfer des Judenhasses gesprochen wird, darin genannt der deutsche Name für einen Ort in Europa, der für Tausende Orte steht, Auschwitz.

Sonntag 26. Januar | 15:30 Uhr
Synagoge Bochum
Erich-Mendel-Platz 1 | 44791 Bochum

Zusammen mit Felix Lipski  wird das Bochumer „Bündnis gegen rechts“ am Gedenktag selber die Namen der Bochumer Juden, die in die Lager deportiert worden sind  –  die meisten von ihnen in das Ghetto von Riga   –  öffentlich erinnern, sie werden auf der Kortumstraße / Höhe Husemannplatz auf Transparenten gezeigt und laut genannt. Ein Erinnern en passant, eindringlich gerade deshalb.

Montag 27. Januar | ab 15:00 Uhr
Kortumstraße/Husemannplatz
44787 Bochum

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