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Charlotte Brandi

Die Alptraum-Tour | urban urtyp edition

supp. by Inoyson
Charlotte Brandi by (c) Annika Weertz

Nein, kein Tippfehler, der Albtraum, den sie meint, ist in den Alpen entstanden, die Ex-Dortmunderin, Ex-Kölnerin und Jetzt-Berlinerin tritt einen Heimweg an nach vorn: „An das Angstland“ hieß ihr letztes Studioalbum, und jetzt eine Ode an den Alp- & Albtraum … Ist das Pop? Es ist grandios.

Wundersam verspielte Harmonien, rätselhaft schöne Melodien, die sie, als seien es Geheimnisse, in ihre Stimme taucht, sie flüstert und flattert, säuselt und stürzt ab und schwingt sich auf, es ist Art-Pop der allerschönsten Art, man ist sofort bereit, sich ihm sorglos hinzugeben. Und wird beiläufig beirrt, ein Beispiel:

„Ich will Geld, ich will Geld“ singt sie, ein gutgelaunter Roadmovie-Song, alles klingt arglos und fröhlich naiv wie ein fernes Echo von Gittes „Ich will ‚nen Cowboy“ oder wie eine feinfühlige Persiflage auf „Ich will Spaß“ von Markus, und schon zerfliegt alles Naive mit der ersten Zeile: „Süßer Traum aus Teer gemacht …“ In dieser Gleichzeitigkeit von Traum und Teer, von Harmonie und Disharmonie, Anschmiegen und Anklagen, von Drachentöter-Pose und Verletzlichkeit liegt vermutlich das Geheimnis von Brandis Musik. „Ich möchte uns Themen zumuten“, sagt sie. Wie das geht?

Es hat etwas mit den Produktionsbedingungen zu tun. Ihr Album sei eines der ersten „rein weiblich produzierten Album auf dem deutschen Markt“, sagt sie, realisiert habe sie es  –  übrigens genau wie Leslie Clio, die wenig später bei uns auftritt  –  ausschließlich mit Frauen. Für Brandi eine künstlerische Erfahrung: keine Machtkämpfe mehr im Studio mit männlichen Kollegen, „ich habe mich zum ersten Mal kein einziges Mal gefühlt wie ein kleines Mädchen”, stattdessen würden andere Dinge freigelegt, „der Kopf voll angestauter Träume / Ich habe keinen von ihnen bisher gelebt“, singt sie in „Die letzte Brücke“. Wieder dieses Miteinander von anmutiger Popmusik, die alles zu versprechen scheint, und jenem Schmerz, der entsteht, wenn man sich eingestehen muss, dass die meisten Träume ungelebt sind und es bleiben werden.

Pop als Illusion? Schöner kann man sich nicht desillusionieren lassen. Charlotte Brandi ist auf dem Heimweg nach vorn. 2012 war sie erstmals in der Christuskirche Bochum, damals mit Me And My Drummer, ihrem ersten und sehr erfolgreichen Projekt. 2017 waren sie und ihr Drummer erneut bei uns, 2019 dann hat sie ihr erstes Solo-Album „The Magician“ in der Christuskirche Bochum vorgestellt, jetzt  –  sie kommt in Trio-Besetzung  –  ihr nächstes Werk, wir bringen es in unserer urban urtyp edition. Und hören einer Künstlerin zu, wie sie wird, die sie ist.

Großartig auch dies: Charlotte Brandi wird supported by

INOYSON (UKR)

INOYSON

The lucid dreams universe of a Ukrainian composer, producer, multiinstrumentalist, singer-songwriter. Eine verstörende Gleichzeitigkeit, die aus Inoy Sons Performance spricht, auf Facebook finden sich Fotos “near the incredible sea of Odesa before the war began”, der Himmel wölbt sich über ein Meer, das der ukrainischen Flagge ihren Blauton spendiert, während die Musik aus einem “land of bizarre dreams” erzählt und wir, die wir weit entfernt davon hören, die Bilder vor Augen haben, die zeigen, wie dieses Traumland von Putins Armee zerschossen wird.

Der Stil: elektronisch, leicht jazzig, Anklänge an Triphop, auch an Ambient, es entstehen cineastische Soundtracks. Eine Klangwelt der luziden Träume, das sind jene, in denen man sich darüber im Klaren ist, dass man träumt. Und eben weil bewusst geträumt, lassen sie sich teilen … Die ureigene Pop-Idee:

 


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Charlotte Brandi

Die Alptraum-Tour | urban urtyp edition

supp. by Inoyson

Einlass 19 Uhr | VVK 20 € zzgl. Gebühren | Tickets direkt hier bei uns und in allen besseren VVK-Stellen bundesweit