Tag des offenen Denkmals | Führungen
Ende des 19. Jahrhunderts. Bochum wächst zur Stadt heran, die Kirche muss eine Stadt-Kirche bauen. Ihr Bauplatz liegt unmittelbar neben dem Bochumer Verein, dem damals zweitgrößten Stahlwerk im Reich. Dessen brachiale Ausdehnung schien auch vor dem Höchsten nicht Halt zu machen: Die Schornsteine und Schlote schossen in die Höhe, als ragten sie in den Himmel […]
Ende des 19. Jahrhunderts. Bochum wächst zur Stadt heran, die Kirche muss eine Stadt-Kirche bauen. Ihr Bauplatz liegt unmittelbar neben dem Bochumer Verein, dem damals zweitgrößten Stahlwerk im Reich. Dessen brachiale Ausdehnung schien auch vor dem Höchsten nicht Halt zu machen: Die Schornsteine und Schlote schossen in die Höhe, als ragten sie in den Himmel hinein.
Dagegen musste sich der neue Kirchturm behaupten, und das wiederum dürfte der Grund gewesen sein, warum sein Turmhelm so ungewöhnlich gestreckt aussieht – als hätten höhere Mächte ihn an seiner Spitze gepackt und nach oben gezogen:
„Hier wird das Gemüth emporgehoben über den Staub und die Interessen des Irdischen“
hieß es denn auch zur Grundsteinlegung im Mai 1877. Als der Turm nach nur einem Jahr Bauzeit – die Bauleute verstanden was von Statik – fertig gestellt war, war das Ranking entschieden, die Christuskirche der höchste Punkt der Stadt.
“Handwerk, Technik, Industrie” ist das Thema des diesjährigen Tags des offenen Denkmals. Die Führungen, die wir veranstalten, gehen vom Turm der Christuskirche aus, darin die prekäre „Helden-Gedenkhalle“ von 1931, schließen den in der Architekturkritik hochgelobten Sakralbau von 1959 ein und ebenso den PLATZ DES EUROPÄISCHEN VERSPRECHENS von Jochen Gerz. Wer will, kann der Turm anschließend bis hoch zum Glockengeschoss besteigen.
» Führungen um 13 h, 15 h und 17 h
» Dauer jeweils 45 — 60 min.
» kostenfrei
>> Hinweis: Die Treppen des Turmes hochzusteigen, ist keine übermäßige, aber dennoch körperliche Anstrengung. Die Luft im Turm kann mitunter stickig sein. Wir geben das sonderlich allen zu bedenken, die unter Atembeschwerden leiden.